BEATRICE WINKEL

Perfektionismus überwinden: Wie Du Dich von zwanghaften Gedanken befreien und echte Zufriedenheit erreichen kannst

Übersicht der Themen

Perfektionismus hat zwei Seiten. Er kann Dich dazu bringen ein tolles Ziel zu erreichen oder er kann Dich daran hindern jemals damit anzufangen.

In diesem Artikel kannst Du nach lesen, wie Du Dich von den negativen Tendenzen des Perfektionismus trennen kannst.

Die Last des Perfektionismus

Perfektionismus kann als ein Streben nach dem bestmöglichen Ergebnis angesehen werden.

Doch dies kann mit einem sehr hohen Preis daher kommen, dem ständigen inneren Druck, immer perfekt sein zu müssen.

Menschen mit diesem Verhalten können extrem hohe Erwartungen an sich selbst stellen und können unter Versagensangst leiden.

Sie können befürchten, diesen Ansprüchen nicht gerecht zu werden.

Ein häufiges Merkmal kann das zwanghafte Grübeln sein: Perfektionisten hinterfragen jede Handlung immer wieder, aus Angst vor Fehlern.

Dies kann zu emotionaler Erschöpfung führen und kann verhindern, dass sie echte Zufriedenheit empfinden.

Auch soziale Beziehungen können leiden, da Perfektionisten auch auf äußere Bestätigung angewiesen sein können, um sich ausreichend zu fühlen.

Der dysfunktionale Perfektionismus kann den Alltag erheblich beeinträchtigen und kann zu einem ständigen Kreislauf aus hohen Erwartungen, Enttäuschung und Unzufriedenheit führen.

Langfristig können gesundheitlichen Problemen wie Stress oder Schlafstörungen auftreten.

Um diesen belastenden Kreislauf zu durchbrechen zu können, kann es hilfreich sein, den Perfektionismus zu erkennen und loszulassen.

Perfektionismus verstehen: Wann wird er zur Krankheit?

Doch zwischen dem Streben nach guten Ergebnissen und der Last des Perfektionismus gibt es einen großen Raum mit verschiedenen Nuancen.

Perfektionismus kann in zwei Formen auftreten: funktional und dysfunktional.

Funktionaler Perfektionismus

Funktionaler Perfektionismus ist ein gesunder Antrieb, der uns motiviert, unser Bestes zu geben, ohne dabei unser Wohlbefinden zu gefährden.

Menschen mit funktionalem Perfektionismus können sich ehrgeizige, aber realistische Ziele setzen.

Sie können Fehler als Lernmöglichkeiten betrachten und sind trotz hohen Ansprüchen in der Lage, Zufriedenheit und Gelassenheit zu empfinden.

Sie können ihre Erfolge feiern und haben Spaß beim Erreichen ihrer Ziele.

Dysfunktionaler Perfektionismus

Dysfunktionaler Perfektionismus hingegen kann zur Belastung werden und sich allmählich zu einer Krankheit entwickeln.

Menschen mit dysfunktionalem Perfektionismus können nach unerreichbarer Perfektion streben und sich unrealistische Ziele setzen.

Jeder Fehler kann als persönliches Scheitern betrachtet werden, was zu starker Versagensangst führen kann.

Diese Angst kann zu zwanghaftem Grübeln führen, bei dem die eigenen Entscheidungen und Handlungen immer wieder hinterfragt werden können.

Der ständige Druck, perfekt zu sein, kann nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern auch das emotionale Wohlbefinden beeinflussen.

Eigene Erfolge können nicht mehr gesehen oder anerkannt werden, denn können bei der Suche nach Fehlern zerpflückt werden.

Zwanghaftes Grübeln und Ängste: Wie Perfektionismus die Gedanken übernimmt

Zwei zentrale Merkmale des dysfunktionalen Perfektionismus können das zwanghafte Grübeln und Versagensängste sein.

Das zwanghafte Grübeln…

… kann dazu führen, dass sich Personen auf kleinste Details fixieren und sich dabei oft in unwichtigen Dingen verlieren können.

Anstatt Entscheidungen zu treffen oder Fortschritte zu machen, können sie in einer Gedankenspirale verharren.

Diese dauerhafte mentale Anspannung kann emotionalen Stress verursachen und das Wohlbefinden beeinträchtigen.

Die Gedanken können auch um die eigenen Erwartungen und die Erwartungen von anderen kreisen.

Dabei kann das erreichte Ergebnis aus den Augen verloren gehen, weil die angeblichen Fehler viel wichtiger werden.

Die Versagensängste

Mit der Zeit kann der Perfektionismus immer mehr Kontrolle über die Gedanken einnehmen.

Ängste wie die Angst vor Ablehnung oder Versagen verstärken das Bedürfnis, alles perfekt zu machen, was den Teufelskreis weiter antreibt und echte Zufriedenheit unerreichbar machen kann.

Der Wert der eigenen Person kann nicht mehr gesehen werden, denn im Vordergrund steht die zu erbringende Leistung.

Daher scheint es, als ob diese Leistung makellos sein müsste, weil sonst nichts von der eigenen Person dazu sein erscheint.

Die negativen Folgen von Perfektionismus im Alltag

Der Anspruch auf Perfektion ist etwas, das wir als Menschen nicht vollständig erfüllen können.

Vielleicht ist es möglich in einem bestimmten Moment und in einem speziellen Bereich Großartiges zu leisten.

Doch über alle Lebensbereiche hinweg ständig perfekt zu sein, übersteigt unsere Fähigkeiten.

Wenn wir jedoch Perfektion in allem von uns erwarten und unser Selbstwertgefühl davon abhängig machen, wie fehlerfrei wir agieren, können wir in Schwierigkeiten geraten.

Diese können sich folgendermaßen äußern:

  • sobald wir Fehler machen oder Schwächen zeigen, können wir uns minderwertig fühlen.
  • Erfolge können nicht (an-)erkannt werden. Der Glaube, dass es hätte besser gemacht werden sollen, kann den Spaß und die Freude nehmen.
  • Es kann ein enormem Erfolgsdruck entstehen, der uns selbst überfordern kann.
  • Statt uns zu freuen, kommt die Scham auf über angebliche Fehler.
  • Ängste unperfekt zu sein, können uns handlungsunfähig machen, wodurch dann gar nichts mehr passiert.
  • Aus der Not heraus können Suchtmittel (auch Essen) Teil des Alltages werden. Sie sollen die negativen Gefühle „untenhalten“.
  • Auf langer Sicht können auch andere Lebensbereiche, wie Beziehungen, Schlaf, Essen, der eigene Körper in Mitleidenschaft gezogen werden.

Strategien, um Perfektionismus zu überwinden: 5 praktische Schritte

Perfektionismus zu überwinden erfordert konkrete Schritte, um alte Gewohnheiten zu ändern und neue Denkweisen zu entwickeln.

Hier sind fünf handliche Strategien, die helfen, den Perfektionsdruck zu reduzieren und ein gesünderes Verhältnis zu Leistung und Selbstwert aufzubauen:

1. den aktuellen Zustand erkennen

Wann zeigt sich bei Dir der Perfektionismus? In welchen Bereichen konkret? Was erhoffst Du Dir davon?

Schreib es Dir gern über mehrere Tage auf. Das muss nicht perfekt sein 😉 ein einfacher Zettel, auf denen Du Deine Gedanken hinkritzelst, reicht aus 😉

2. Welche Gründe stecken dahinter?

Was würde denn eigentlich passieren, wenn Du die Sachen nicht perfekt erledigen würdest? Wovor hast Du Angst?

3. Blickwinkel ändern

Vielleicht kennst Du eine Person (persönlich oder aus den Medien), die unperfekt durchs Leben geht. Wie ist ihre Einstellung zum Leben?

Oder Du überlegst Dir, wie Du Deine Aufgaben betrachten könntest, um leichter und entspannter mit den Anforderungen umzugehen.

Müsstest Du vielleicht wieder mehr den Spaß am Entdecken in den Vordergrund stellen, verstehen, dass Fehler prima zum Dazulernen sind?

Bei welchen Aufgaben im Alltag, könntest Du das Unperfekte üben, ohne dass große Konsequenzen auftauchen. (Vielleicht beim Bad putzen, Frühstück zu bereiten, Kleidung zusammen legen?)

4. Aus Fehlern lernen können

Fehler haben oft noch den Makel des Versagens. Dabei sind sie wunderbare Lehrer, um Neues lernen zu können.

In diesen Beiden Artikeln kannst Du mehr darüber erfahren: Wie Du aus Fehlern lernen kannst und wie Du Dir schwere Fehler selbst vergeben kannst.

5. Versagensangst überwinden

Einer der Gründe des Perfektionismus ist die Versagensangst. In diesem Artikel kannst Du mehr darüber erfahren, wie Du sie nach und nach überwinden kannst.

Erfolgserlebnisse feiern: Zufriedenheit finden ohne Perfektion

Ein wichtiger Schritt, um Perfektionismus zu überwinden, ist das bewusste Feiern von Erfolgserlebnissen – unabhängig davon, ob sie perfekt sind oder nicht.

Statt sich auf das zu konzentrieren, was noch besser hätte laufen können, kannst Du lernen, den Wert kleiner und großer Erfolge anzuerkennen.

Das kann dabei helfen, Dein Selbstwertgefühl zu stärken und eine gesunde Zufriedenheit zu entwickeln.

Durch das regelmäßige Feiern von Erfolgen kannst Du einen positiveren Blick auf Deine Leistungen entwickeln und Fortschritte erkennen, auch wenn sie nicht vollkommen sind.

Beispiele für kleine Erfolgserlebnisse im Alltag:

  • Aufgaben rechtzeitig erledigt, auch wenn sie nicht perfekt war
  • schwierigen Anruf getätigt oder eine unangenehme Situation gemeistert und Dich dabei 5 Mal versprochen
  • Arbeitstag produktiv gestaltet, auch wenn nicht alle Ziele erreicht wurden
  • Zeit für eine Pause genommen und Dich bewusst entspannt
  • Gespräch geführt, bei dem Du ehrlich und offen über Deine eigenen Fehler gesprochen hast
  • Neues ausprobiert, trotz Unsicherheit oder anfänglicher Fehler
  • gesunde Balance zwischen Arbeit und Freizeit gefunden
  • Ziel an die aktuellen Umstände angepasst, anstatt stur daran festzuhalten

Diese kleinen Erfolge sollten bewusst wahrgenommen und wertgeschätzt werden.

Sie sind Beweise dafür, dass Fortschritt und Zufriedenheit auch ohne Perfektion möglich sind.

Fazit: Den Teufelskreis des Perfektionismus durchbrechen

In den meisten Fällen ist Perfektionismus nicht nötig. Er kann uns daran hindern Freude und Spaß an der Sache zu haben, weil der Fokus auf makellose Ergebnisse liegt.

Es kann hilfreich sein, den Perfektionismus langsam in kleinen Schritten im Alltag loszulassen.

Hilfreich kann auch sein, die Gründe des Perfektionismus zu verstehen.

Oft können sich Angst vor Ablehnung oder Versagen dahinter verbergen.

Denk dran, Du bist ein Mensch. Menschen können durch Fehler lernen.

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