BEATRICE WINKEL

Dein Selbstwertgefühl bestimmt Deine Ernährung

Übersicht der Themen

Selbstwertgefühl – ist oft die Basis für unser Handeln. Es kann sogar die Ernährung beeinflussen.

Doch was das konkret bedeutet, also wie sich ein geringes und ein starkes Selbstwertgefühl in Deiner Ernährung zeigen kann und wie Du Dein Selbstwertgefühl bzw. Deinen Selbstwert steigern kannst, zeige ich Dir in diesem Artikel.

Was ist das Selbstwertgefühl und wie unterscheidet es sich zum Selbstbild?

Das Selbstwertgefühl eines Menschen, auch als Selbstwert oder Selbstachtung bezeichnet, ist die eigene (= subjektive) Bewertung, die eine Person von sich selbst hat:

  • Es ist die Gesamtheit der Überzeugungen, Gedanken und daraus resultierenden Gefühle, die ein Mensch über den eigenen Wert und die eigenen Fähigkeiten hat.
  • Diese Überzeugungen und Gedanken sind eine Art Brille, durch die Du alles gefiltert siehst.
  • Somit beeinflusst das Selbstwertgefühl sehr, weil es darüber bestimmt, wie Du Dich als Mensch selbst wahrnimmt, mit anderen umgehst und auf Herausforderungen bzw. Lebensereignisse reagierst.
  • Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein sind dabei eng miteinander verbunden.

Und nun ein paar Worte zum Selbstbild (das habe ich bereits hier deutlicher beleuchtet): Das Selbstbild bezieht sich mehr auf bildliche Aspekte. Es umfasst:

  • Physische/körperliche Aspekte: Wie Du Dein Aussehen und Deine körperlichen Fähigkeiten wahrnimmst.
  • Persönliche Eigenschaften: Wie Du Deine Charaktereigenschaften, Fähigkeiten und Schwächen einschätzt.
  • Rollen und Identitäten: Wie Du Deine Rollen in verschiedenen sozialen Kontexten (z.B. als Elternteil, Berufstätiger und Freund) siehst.
  • Vergangenheit und Zukunft: Wie Du Deine Vergangenheit bewertest und zukünftige Möglichkeiten siehst.

Welche Komponenten bilden das Selbstwertgefühl?

Der Selbstwert setzt sich auch vier Komponenten zusammen:

  1. Selbstbewusstsein: Du weißt um Deine eigenen Stärken und Schwächen und besitzt die Fähigkeit, Dich selbst realistisch einzuschätzen.
  2. Selbstakzeptanz: Du bist fähig, Dich selbst mit allen positiven und negativen Eigenschaften zu akzeptieren.
  3. Selbstvertrauen: Du hast Vertrauen in Deine eigenen Fähigkeiten, aufkommende Aufgaben und Herausforderungen zu meistern.
  4. Selbstrespekt: Du hast vor Dir selbst Respekt, der sich in der Wertschätzung der eigenen Person und der Pflege der eigenen Bedürfnisse äußert.

Wenn Du diese Aufzählung liest, was für Gedanken kommen bei Dir auf? Glaubst Du, dass Du einige Komponenten nicht besitzt? Erfüllst Du alles?

Spiegelbild Ernährung – wie zeigt sich ein geringes Selbstwertgefühl?

Nachfolgend führe ich ein paar Beispiele auf, wie sich ein geringes Selbstwertgefühl in der Ernährung spiegeln kann.

Diese Aufzählung ist nicht in Stein gemeißelt und soll Dir auch kein schlechtes Gewissen / Gefühl geben.

Sie ist als Hilfestellung gedacht, mit der Du Dein Essverhalten besser verstehen kannst:

  1. Emotionales Essen: Essen kann als Trost oder Ablenkung verwendet werden, insbesondere bei Gefühlen wie Traurigkeit, Stress oder Einsamkeit.
  2. Diät- und Überkonsum-Zyklen: extreme Ernährungsweisen können zwischen Phasen strenger Diäten und Phasen des Überkonsums schwanken.
  3. Vermeidung gesunder Lebensmittel: „gesunde“ Lebensmittel können vermieden werden, weil sich die Person bezüglich der Mühe und/oder den Kosten nicht wertvoll genug fühlen kann.
  4. Übermäßiger Konsum von Junk Food: um kurzfristige Befriedigung erlangen zu können, werden stark verarbeitete und zuckerhaltige Lebensmitteln vermehrt konsumiert.
  5. Schuldgefühle nach dem Essen: Schuldgefühle können sich nach dem Essen (insbesondere beim Konsum von „ungesunden“ Lebensmittel) einstellen.
  6. Perfektionismus bei der Ernährung: durch extrem restriktive oder perfektionistische Essgewohnheiten kann versucht werden Kontrolle und Bestätigung zu erlangen.
  7. Soziale Isolation beim Essen: das Essen in Gesellschaft kann vermieden werden, um Urteile oder Vergleiche zu umgehen. (über das heimliche Essen habe ich bereits hier einen Artikel geschrieben und über die Scham beim Essen hier)
  8. Ignorieren von Hungersignalen: eigene Bedürfnisse können ignoriert werden, bspw. das natürliche Signal von Hunger und Sättigung, so dass es zu Über- oder Unteressen kommen kann.

Diese Beispiele zeigen, wie tief verwurzelt das Selbstwertgefühl im eigenen Ernährungsverhalten sein kann.

Es kann sich daher lohnen, an einem positiven Selbstwert zu arbeiten, um eine gesunde Beziehung zum Essen fördern zu können.

Welche Ernährungsmuster entstehen durch ein starkes Selbstwertgefühl?

Oft ist es hilfreich konkrete Beispiele zu haben, mit denen Du ein neues Essverhalten einüben bzw. die Entwicklung Deines eigenen Selbstwertgefühls besser verstehen kannst.

Daher möchte ich Dir ein paar Beispiele zeigen. Diese sind nicht abschließend und auch nicht starr. Sie dienen Dir als Hilfestellung, mit denen Du Dein Essverhalten besser verstehen kannst:

  1. Achtsames Essen: Es wird sich Zeit genommen, um das Essen bewusst zu genießen. Das bewusste Wahrnehmen von Geschmack, Textur und Sättigung ist wichtig, wodurch langsamer gegessen wird und die Mahlzeiten ohne Ablenkungen eingenommen werden.
  2. „Gesunde“ Nahrungsmittelauswahl: Die Wahl kann häufiger auf nährstoffreiche Lebensmittel fallen. Der Wert guter Ernährung für die eigene Gesundheit und Wohlbefinden wird wahrgenommen.
  3. Angemessene Portionsgrößen: anstatt sich zu überessen oder zu hungern, werden angemessene Portionsgrößen gewählt, die dem eigenen Hunger entsprechen.
  4. Gelassenheit: in der Ernährung ist auch Platz für gelegentliche Leckereien, ohne Schuldgefühle oder übermäßige Einschränkungen.
  5. auf den eigenen Körper hören: die Signale des eigenen Körpers werden wahrgenommen. Somit wird bei Hunger gegessen und beim Einsetzen der Sättigung aufgehört.
  6. Genuss ohne Schuldgefühle: Genuss und Freude am Essen sind wichtige Bestandteile des eigenen Ernährungsverhaltens.
  7. Vermeidung von restriktive Diäten: Stattdessen wird sich auf eine nachhaltige und ausgewogene Ernährung, die langfristig gesunde Gewohnheiten fördert, konzentriert.
  8. Selbstakzeptanz und realistische Ziele: für die eigene Ernährung werden realistische Ziele gesetzt.

Durch die Beispiele wird Dir vielleicht deutlich, dass ein positives Selbstwertgefühl zu entspannteren Ernährungsgewohnheiten führen kann.

Doch, wie stärkt Du nun Dein Selbstwertgefühl?

Selbstwert steigern – Ideen für tägliche Routinen

In der Ernährungsberatung habe ich festgestellt, dass sich das eigene Selbstwertgefühl besonders gut durch tägliche Routinen verbessern kann.

Dabei kannst Du erst mit einer kleinen / winzigen neuen Routine beginnen, die Du für ein paar Wochen einübst.

Erst nach ein bis drei Wochen fügst Du eine neue Mini-Routine hinzu.

Nachfolgend nenne ich Dir Beispiele, die Dir vielleicht auch Freude bereiten könnten (es ist oft hilfreich erst einmal mit nur einer Sache anzufangen):

Selbstpflege:

Einmal am Tag machst Du etwas, was Dir gut tut. Beispielsweise eine kleine (!) Routine zur Hautpflege, Zahnpflege, Wohnungsverschönerung, Hobbyausübung, Freundschaftspflege, etc.

Körperliche Bewegung:

Tägliche kurze körperliche Aktivitäten sind ein guter Anfang. Das kann die Treppennutzung statt des Fahrstuhls sein, eine Station früher aus dem Bus aussteigen und nach Hause laufen oder ein paar Kniebeugen während der Lieblingsserie sein.

Es müssen nicht gleich die oft genannten Yoga-Workouts, lange Wald- Spaziergänge oder Sportprogramme sein.

Es darf langsam beginnen und in Deinen bisherigen Tagesablauf passen 😉

Positive Selbstgespräche:

Wir reden eh den ganzen Tag innerlich mit uns (meistens unbewusst). Füge bewusst einmal am Tag ein paar nette Worte zu Dir selbst in das innerliche Dauergespräch ein.

Am Anfang kann es helfen sich selbst für Alltagsabläufe zu loben (pünktlich auf Arbeit zu sein, trotz Unlust aus dem Bett aufstehen, Kaffee kochen, etc.).

Zeit in der Natur:

Die Natur kann auch hier helfen. Verbringe täglich eine kleine Zeit in der Natur. Ein Spaziergang im Park oder im Wald kann beruhigend wirken und das Wohlbefinden steigern.

Lesen und Lernen:

Eine (!!!) Seite am Tag in einem Buch lesen oder eine (!!!) neue Vokabel pro Tag von der Lieblingssprache lernen reicht vollkommen aus. Nach ein paar Wochen merkst Du den Unterschied.

Selbstmitgefühl:

Diese Routine ist nicht für jede Person gleich am Anfang angenehm. Vielleicht passt sie jedoch zu Dir. Übe täglich Selbstmitgefühl.

Wenn Du einen Fehler machst, sei freundlich zu Dir selbst und erinnere Dich daran, dass Fehler zum Menschsein dazugehören.

    Diese Routinen können dabei helfen, ein positives Selbstbild zu pflegen, das Selbstwertgefühl zu stärken und insgesamt ein erfüllteres und glücklicheres Leben zu führen.

    Dafür ist es wichtig mit ganz kleinen Mini-Routinen zu beginnen. Nimm Dir die Zeit, die das Umlernen von solchen Gewohnheiten nun mal braucht. Du bist es Wert 😉

    Der Selbstwert symbolisiert in einem Kunstwerk:

    Das Kunstwerk „Dein Selbstwert“

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    Rote Bete:

    Symbol für Dein Selbstwert. Die Knolle ist unterhalb der Erde und somit nicht sofort sichtbar. Sie ist die Ansammlung aller Nährwerte (Erlebnisse) der Vergangenheit. Aus ihr wachsen all die unterschiedlichen Blätter. Sie das Zentrum, aus der das Ersichtliche (Blätter) entspringt. Geht es der Knolle nicht gut, werden auch keine intakten Blätter gebildet… oder nur sehr wenige.

    Wurzel:

    Die Rote Bete hat eine einzelne, dominante Pfahlwurzel. Sie dient der Speicherung von Nährstoffen, insbesondere Zucker und andere Kohlenhydrate, die sich als Knolle abzeichnet. Eine einzelne, tiefreichende Pfahlwurzel hilft der Pflanze, sich fest im Boden zu verankern. Die Pflanze wird stabilisiert und ist gegen äußere Einflüsse (bspw. Wind) geschützt. Anstatt viele kleine Wurzeln auszubilden, konzentriert die Rote Bete ihre Ressourcen auf das Wachstum einer großen, zentralen Wurzel. Die Wurzel kann tiefer in den Boden eindringen, wodurch die Pflanze Zugang zu tiefer liegenden Wasserschichten erhält, die oberflächennahen Wurzeln anderer Pflanzen nicht zur Verfügung stehen. Was ist Deine Wurzel der Kraft?

    Blätter:

    Die Blätter ragen aus dem Erdreich heraus, um Photosynthese zu betreiben. Dabei wird das Sonnenlicht eingefangen, um Kohlendioxid und Wasser in Glukose und Sauerstoff umzuwandeln. Die produzierte Glukose wird in der Knolle gespeichert und dient als Energiequelle für die Pflanze. Was ist Dein Sonnenlicht? Durch winzige Poren in den Blättern (Stomata) kann die Pflanze Kohlendioxid aufnehmen und Sauerstoff abgeben. Was tauscht Du mit Deiner Umwelt aus? Im Gegensatz zur Knolle werden die Blätter voll und ganz der Umwelt gezeigt. Sie sehen jedoch nicht wie Dein Inneres (Knolle) aus, sondern sie haben eine andere Farbe (Grün = Komplementär). Die Blätter sind durchzogen von Deinem Inneren (die roten Adern und Stiele).

    Grün:

    So wie Blätter unterschiedliche Grünfarben haben, so hast Du auch verschiedenste Facetten in Deinem (Außen-)Leben. Welche Facetten machen Dir am meisten Freude?
    Rot: die Farbe der Liebe, der Zuwendung. Wenn Du Dich liebevoll behandelst, färbt sich das auf Deinen Selbstwert ab. Diese Handlungen / Farbe zeichnen sich in den Blättern (Deinem Äußern) ab. Auch die Verbindung zur Vergangenheit (Wurzel) kann sich dieser Farbe annehmen und zu einem friedlicheren Umgang mit der Vergangenheit führen.

    Komplementärfarben:

    Das Grün der Blätter ist durchzogen vom Rot der Wurzel. Beide brauchen sich um besonders gut strahlen zu können, weil erst durch die Kontraste kann jede Farbe aus dem Vollen leuchten. Was bringt Dich zum strahlen und leuchten?

    Begleitbuch:

    In dem Begleitbuch sind einige Gedanken zum Verbessern des Selbstwertes aufgeführt. Dieses wird nach dem Begleitgespräch auf Deine Bedürfnisse angepasst. So kannst Du in Deinem Tempo nach und nach das Geheimnis Deines Selbstwertes verstehen und stärken.

    Dein nächster Schritt

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